Angst um die Alpen: Blogger kämpfen gegen Pläne der CSU

Die Alpen: Wer sie sich vorstellt, denkt meist an grüne Hügel, schroffe Felskanten, Weiden und Weidetiere, dunkle Tannen im Sonnenschein. An Skigebiete, Sessellifte und Co. denken die wenigsten.
Dieses Bild der naturbelassenen, reinen Natur in den Bergen der Alpen hat sich in den Köpfen festgesetzt.
Dafür, dass dieses Bild zumindest in den bayerischen Alpen auch in Wirklichkeit bestehen bleibt, sorgt der Alpenplan. Er wurde vor über 40 Jahren beschlossen und ist ein ziemlich renommiertes raumplanerisches Konzept. Doch jetzt ist der Alpenplan in Gefahr.
Berglandschaft und Natur vor Bebauung schützen
Damals, in den 1950er- und 1960er-Jahren bauten die Kommunen immer mehr Lifte und Bergbahnen, um ihre Gipfel zu erschließen. Mit dem Zuspruch des Alpenvereins entwickelte dann die Landesstelle für Naturschutz in München den Alpenplan. Er sollte die bayerischen Alpen mit ihrer Natur und ihrer Berglandschaft vor wirtschaftlichen Interessen und möglichen anderen Bedrohungen schützen. Eingeteilt ist er in die drei Zonen A, B und C.
Die Zonen des Alpenplans
Zone A: Erschließungszone (35 Prozent des bayerischen Alpenraums)
Hier gelten zum Beispiel Seilbahnen oder Straßen als unbedenklich, sofern keine besonderen fachlichen Gründe gegen den Bau sprechen.
Zone B: Übergangszone (22 Prozent des bayerischen Alpenraums)
Erschließungen sind hier nur unter strengen Auflagen und erst nach einzelner Prüfung der Vertraglichkeit möglich.
Zone C: Ruhezone (43 Prozent des bayerischen Alpenraumes)
Die Erschließung durch Seilbahnen, Skipisten, Sommerrodelbahnen und öffentliche Straßen ist verboten.

Die Karte zeigt die Zonen des Alpenplans in den bayerischen Alpen und einige besonders bekannte Berge, die unter dem Schutz des Alpenplans stehen. Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung
2013 waren sich die bayerische Staats- und Landesregierung noch einig, dass der Alpenplan seine Gültigkeit behalten müsse. Doch jetzt will Bayern bauen.
Am Riedberger Horn soll eine Skischaukel entstehen. Das Riedberger Horn steht aber unter dem Schutz des Alpenplans, genauer: In Kategorie C, sodass dieser für den Bau geändert werden müsste.
Ende März wurde vom bayerischen Kabinett beantragt, den Alpenplan aufzuweichen, im April wurden Experten im Landtag dazu angehört. Am 9. November wurde die Aufweichung des Alpenplans nun durch die CSU beschlossen. Der Deutsche Alpenverein (DAV) und andere Naturschutzverbände wollen dagegen vorgehen.
Outdoorblogger kämpfen für den Alpenplan
Und mit ihnen etliche Berg- und Outdoorblogger. Sie setzen sich mit einer Petition und dieser Videobotschaft für den Erhalt des Alpenplans ein.
Sie sagen: Die Aufweichung des Alpenplans entspricht nicht den Wünschen der Bevölkerung. Finanzielle Einzelinteressen würden hier über das Gemeinwohl der Mehrheit der Bayern gestellt.
In ihrer Petition fordern die Blogger die strikte Einhaltung der Alpenkonvention. Die Maßnahme der CSU stelle einen eklatanten Politikbruch in Sachen Naturschutz dar, heißt es. Weil jede Stimme zählt, solltet auch ihr die Petition unterschreiben!
Quellen: BUND, DAV, Campact, Ulligunde.com